Same, Same But Different

By Miriam Lohmuller


A typical dinner for my German family obviously consists of Schnitzel, potatoes and beer. To spice things up, one day I decided to invite my American boyfriend over when he only knew about 10 German words. The conversation went something like this:
Mom to me: “Schmeckt es ihm? Er sagt ja gar nichts.” (Does he like it? He is so quiet.)

Boyfriend to Mom: “Das schmeckt lecker. Danke.” (It’s good, thanks.)

Mom to me: “Ihm schmeckt es nicht.” (He doesn’t like it.)

Dad to everyone: “There will be an answer, let it be.”
My dad used Beatles lyrics to converse with my boyfriend Michael during their first weekend together – that’s where most of his English came from. I suppose it is always a little odd when you meet your boyfriend’s/girlfriend’s parents for the first time. Still, it makes it even more exciting when your communication is solely based on sign language and nervous laughter.

Michael&Dusty
In fact, my parents still think Michael is shy and quiet – everyone who knows him would strongly disagree.

I met Michael on the first day of my Master’s program, near Munich, along with several new colleagues from all around the world. In the beginning I thought he was just this Asian-American dude who fulfilled most of my douchebag expectations: fraternity member, crazy stories, talks loudly and tries way too hard. I am, at least when you first meet me, rather quiet and nerdy (Who doesn’t like biology fun-facts?!). One could argue that I am a typical German, I like to be organized and sauerkraut is a lifestyle.

Miriam
Somehow, we still ended up together, not thinking that our nationalities would matter. We were born and raised in a globalized world with friends from all over the place. Did our cultural background shape us a lot after all? After mis-communicating for almost two years now, Michael and I can both confirm: it does.
Even though we both grew up in Western cultures – USA and Germany – we soon found out that many experiences we had differ from what the other person knows. Often, it is difficult to explain why something that is strange for one of us is completely normal for the other one.

One example is the definition of “friends”. Americans can make friends during a train ride talking to the other person for an hour, potentially not seeing him or her ever again. Germans could meet someone, talk to them, meet them again and after weeks, maybe months, they made a new friend. It took me a while to get used to that. I would argue with Michael that he is not friends with someone just because they shared a beer at a party. The use of that word simply wasn’t familiar to me in that case.
We also soon realized that referencing movies and shows that we watched as children is not always possible. I cannot ask Michael “Why am I so happy?” because Alfred J. Kwak is singing it; and how can someone grow up without Astrid Lindgren and Erich Kästner? On the other hand, I often don’t understand the joke when Michael quotes some movie because I usually only know the German translation of it (or I don’t know the movie at all).

Unicorn
The most obvious difficulty is perhaps the language barrier. As I mentioned before, Michael’s German still has room for improvement. Overall, my English is good enough to have deep conversations with him. Still, I sometimes struggle to find the right words, which in-turn leads to misunderstandings – or an awkward pause in which I google the right expression.

Clearly, you could have it easier in a relationship – speaking the same language and understanding cultural references. Yet these miscommunications made me think about things that were normal to me for most of my life. I now see that the cultures we grow up in shape us more than we might want to think. We are all biased in some form even though millennials generally see themselves as open-minded. It definitely takes some work to accept this and overcome prejudice – you might experience that when travelling or living in another country, I am lucky enough to experience it in my own country with the right company.



 

Deutsche Version:

Ein ganz normales Abendessen besteht für meine deutsche Familie selbstverständlich aus Schnitzel, Kartoffelsalat und Bier. Um die Routine zu durchbrechen, habe ich meinen amerikanischen Freund zu meinen Eltern eingeladen, als er nur etwa 10 deutsche Wörter kannte. Die Unterhaltung ist entsprechend schleppend angelaufen:

Mutter zu mir: „Schmeckt es ihm? Er sagt ja gar nichts.“

Freund zu Mutter: „Das schmeckt lecker. Danke.“

Mutter zu mir: „Ihm schmeckt es nicht.“

Vater zu allen: „There will be an answer, let it be.”

Mein Vater hat sich während ihres ersten gemeinsamen Wochenendes nur mithilfe von Beatles Texten mit meinem Freund Michael unterhalten – der größte Teil seiner Englischkenntnisse entstammt nun mal seiner Plattensammlung. Ich nehme an, dass es immer etwas seltsam ist, die Eltern seines Partners das erste Mal zu treffen. Dennoch gestaltet es sich nochmal etwas spannender, wenn die Kommunikation ausschließlich auf Zeichensprache und nervösem Gelächter basiert.

Bis heute denken meine Eltern, Michael sei schüchtern und ruhig – jeder, der ihn kennt, würde dem widersprechen.

Ich habe Michael am ersten Tag meines Masters in München getroffen, zusammen meinen anderen neuen Kommilitonen. Am Anfang dachte ich, Michael erfülle die meisten meiner Vorurteile, die ich durch diverse amerikanische College-Filme hatte: Mitglied einer Studentenverbindung, verrückte Geschichten, spricht laut genug, um ihn aus 5 Metern Entfernung zu hören und gibt sich zu viel Mühe cool zu sein. Ich dagegen bin, zumindest wenn man mich das erste Mal trifft, eher still oder erkläre allen die es nicht hören wollen, „witzige“ Fakten aus meinem Biologiestudium. In gewisser Weise bin ich sehr deutsch: ich bin gerne organisiert und nichts geht über Sauerkraut.

Trotzdem fanden wir irgendwie zusammen, ohne zu denken, dass unsere Nationalität für unsere Beziehung eine Rolle spielen würde. Wir sind schließlich in einer globalisierten Welt aufgewachsen, mit Freunden aus diversen Ländern. Hat unser kultureller Hintergrund überhaupt einen großen Einfluss? Nach fast zwei Jahren voller Missverständnisse können Michael und ich bestätigen: ja.

Obwohl wir beide aus westlichen Kulturen – USA und Deutschland – stammen, wurde uns schnell klar, dass viele Erfahrungen des einen sich stark von denen des anderen unterscheiden. Oft ist es schwierig zu erklären, warum etwas für einen merkwürdig und für den anderen normal ist.

Ein Beispiel dafür ist die Definition von „Freunden“. Amerikaner freunden sich mit jemandem an, den sie gerade eben im Zug kennengelernt haben, obwohl sie ihn vermutlich nie wieder sehen werden. Ein Deutscher trifft jemanden, unterhält sich ein bisschen und nach einigen Treffen, Wochen oder gar Monaten wird diese Person als Freund bezeichnet. Es hat eine Zeit lang gedauert, bis ich mich daran gewöhnt habe, dass Michael jemanden seinen Freund nennt, nur weil sie auf einer Party zusammen ein Bier getrunken haben. Meine Definition war schlichtweg eine andere.

Wir haben auch schnell gemerkt, dass es nicht immer möglich ist, Serien oder Filme unserer Kindheit zu zitieren. Ich kann Michael nicht fragen „Warum bin ich so fröhlich?“, weil Alfred J. Kwak das gesungen hat. Und wie kann jemand ohne Astrid Lindgren und Erich Kästner aufwachsen? Andererseits bin ich oft verwirrt, wenn Michael sich auf einen Witz aus einem Film bezieht, den ich entweder nur auf Deutsch kenne oder noch nie gesehen habe.

Die offensichtlichste Schwierigkeit ist wahrscheinlich die Sprache. Wie ich bereits erwähnt habe, sind Michaels Deutschkenntnisse noch ausbaufähig. Insgesamt ist mein Englisch zwar gut genug, um tiefgründige Unterhaltungen zu führen, doch manchmal fehlt mir das richtige Wort – es kommt entweder zu Missverständnissen oder einer merkwürdigen Pause, in der ich den passenden Ausdruck googlen muss.

Natürlich könnte man es in einer Beziehung einfacher haben, wenn man die selbe Sprache spricht und kulturelle Eigenheiten versteht. Doch diese Missverständnisse brachten mich zum Nachdenken über Dinge, die für die meiste Zeit meines Lebens normal waren. Ich denke, dass unsere Kultur uns mehr beeinflusst als wir vielleicht denken wollen. Wir sind alle auf die eine oder andere Weise voreingenommen, obwohl wir „Millenials“ uns gerne als vorurteilsfrei ansehen. Es ist auf jeden Fall ein gutes Stück Arbeit, dies zu akzeptieren und Vorurteile abzubauen – viele erleben das auf Reisen oder während längerer Auslandsaufenthalte. Ich habe das Glück, diese Erfahrung in meinem Heimatland mit der richtigen Gesellschaft zu machen.


 

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“Born and raised in the German countryside, I developed an interest in all sorts of plants and animals very early. Consequently, I studied biology and I am now pursuing a Master’s degree in Sustainable Resource Management in Munich to make a positive impact on Earth. I am passionate about recycling, yoga and music. I am currently reading a book about the intelligence of octopuses – you should check it out!” – Miriam

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